Freitag, 30. Dezember 2016

Mystic City – Das gefangene Herz [Rezension]

ch habe immer gewusst, dass mir diese Geschichte das Herz brechen würde.'' 






Autor: Theo Lawrence
Preis: 16,99€
Seitenanzahl: 411
Verlag: Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473584924
ISBN-13: 978-3473584925
Teil einer Reihe?: Ja, Band 1







Klappentext

Stadt der Magie. Stadt der Liebe. Stadt der Gefahr 

Mystic City ist eine geteilte Stadt: Die Armen leben unten in den Ruinen überschwemmter Häuser, die Mächtigen hoch oben in Türmen aus Glas und Stahl. Als die Armen sich erheben, gerät Aria Rose, Tochter aus reichem Haus, zwischen die Fronten. Denn sie liebt Hunter, den Anführer der Rebellen...


Rezension

Die Story:
Aria hat keine Erinnerungen mehr an die Zeit, bevor sie die Überdosis genommen hat. Das, was ihre Eltern ihr erzählen, ergibt keinen Sinn. Zu ihrem Verlobten fühlt sie sich nicht hingezogen, obwohl die ganze Stadt von der heimlichen Liebe zwischen ihnen schwärmt. 
In der Tiefe trifft sie auf Hunter, den Rebellen, der ihr zeigt, was wirklich vorgeht und zu dem sie sich scheinbar ohne Grund hingezogen fühlt. 
Dann erreichen sie Flashbacks und Aria beginnt alles in Frage zu stellen. 

Dieses Buch fesselt den Leser, auch, wenn die Handlungen und Geschehnisse teilweise zu erahnen sind. Es ist auch nicht durchgehend spannend, aber dafür baut es auf Intrigen und Verschwörungen, dass einem nur so der Kopf schwirrt. 
Macht ist hier wichtiger als Liebe, wichtiger als alles. Manche gehen für sie über Leichen. Damit wurde überzeugend gearbeitet, das Setting und die Stimmung kommen glaubwürdig rüber. Auch Mystic City an sich ist interessant, teilweise fehlen aber ein paar Informationen. Da es sich hier um eine Trilogie handelt, hat das aber nichts zu sagen. 
Die Liebesgeschichte ist zwar stellenweise ein bisschen kitschig geraten, jedoch überzeugt sie größtenteils.


Die Charaktere:

Aria, als Protagonistin, ist überzeugend und vielseitig ausgearbeitet. Sie ist eigensinnig und intelligent, zwar lebt sie im Luxus, versucht sich aber trotzdem für die Ärmeren einzusetzen. Sie ist verwirrt, nachdem sie ihr Gedächtnis verloren hat und als sie bemerkt, dass etwas nicht stimmt, akzeptiert sie ihr Vorzeige-Leben nicht, sondern geht der Sache auf den Grund, egal zu welchem Preis. 
Leider sind nicht alle Charaktere so gut ausgearbeitet, es wurde aber bei allem versucht. Charakterliche Wendungen, Intrigen und natürlich die Vergangenheit der verschiedenen Protagonisten sorgen dafür, dass man sie bis zum Schluss nicht richtig einschätzen kann, auch wenn einige deutlich auf die Seiten Gut und Böse verteilt sind.


Der Schreibstil:
Der Beginn der Trilogie wurde aus Arias persönlicher Sicht geschrieben. Das Buch ließt sich flüssig und angenehm. Geschehnisse sowie Aussehen von Charakteren und Schauplätzen werden ausführlich beschrieben, sodass man leicht in die neue Welt eintauchen kann. 

Die Sprache wechselt zwischen umgänglich, vornehm und einer älteren Variante, die manchmal etwas fehl am Platz wirkt.



Fazit


„Mystic City – Das gefangene Herz“ ist ein überzeugender Auftakt der Trilogie. Voll mit Intrigen, Rebellionen und sympathischen Charakteren gelingt es dem Buch, die Leser durchgehend zu fesseln, auch, wenn manchmal die Spannung fehlt, da einige Passagen leicht zu erahnen sind.



Ich vergebe 4 von 5 Bücherwürmer.


Mittwoch, 28. Dezember 2016

Ich fürchte mich nicht [Rezension]

Der Mond versteht, was es heißt, Mensch zu sein. Unsicher. Allein. Gezeichnet von Kratern der Unvollkommenheit.'' 






Autor: Tahereh Mafi
Preis: 9,99€
Seitenanzahl: 316
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3442478499
ISBN-13: 978-3442478491
Teil einer Reihe?: Ja, Band 1







Klappentext

Ihr Leben lang war Juliette allein, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, ihre Kräfte sind unmenschlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Juliette weigert sich, beschließt zu kämpfen. Gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht.


Rezension

Die Story:
Fast ein ganzes Jahr ist Juliette schon ganz allein in der dunklen Zelle eingesperrt. Doch plötzlich bekommt sie einen neuen Zellengenossen – Adam. Er redet mit ihr und wenn er sie ansieht, entdeckt sie kein Abscheu in seinen Augen. Bald schon darf Juliette die Zelle verlassen um den Machthabern als Folterwaffe zu dienen. Doch sie möchte keine Menschen mehr verletzen und beginnt zu kämpfen – zusammen mit Adam, der ihre Gefühle weckt. Doch hat ihre Liebe eine Chance, wenn sie ihn nicht berühren kann? 

Obwohl die Story fesselnd ist und schnell süchtig macht, gibt es einige negative Punkte. So wird die eigentliche Dystopie oft von der zentralen Liebesgeschichte überlagert, was schade ist, da man gerne mehr über die zerstörte Welt erfahren würde. Zwar wird es für einige Leser teilweise vielleicht kitschig, jedoch ist hier endlich mal eine Liebesgeschichte eingebaut, die nicht auf unnachvollziehbarer Hingabe beruht, sondern teilen sich die Protagonisten hier eine gemeinsame Vorgeschichte – es gibt einen Grund für die Gefühle. 
Zudem setzt die Autorin oft unnötige Cliffhanger, indem sie spannende Szenen in mehrere Kapitel aufspaltet. Teilweise mag es ja spannender wirken, aber meistens geht eher ein wenig davon verloren.


Die Charaktere:

Juliette ist eine einzigartige Protagonistin. Die vielen Jahre in Einsamkeit und der ständige Hass auf sie, haben sie gebrochen, das spürt man deutlich. Sie versucht ihre Gedanken durchgängig unter Kontrolle zu halten, ist sich sicher, dass sie das Monster ist, für das alle sie halten. Sie empfindet Emotionen tausendmal stärker – Angst wird bei ihr zu unglaublicher Panik, Zuneigung schnell zu unermesslicher Sehnsucht und Begierde. Wenn man sich darauf eingestellt hat, kann man ihre Zerrissenheit jedoch gut nachvollziehen, nichts wirkt übertrieben. Besonders ihre Entwicklung im Laufe des Buches ist wahnsinnig. Trotzdem wirkt sie nachvollziehbar und passiert in kleinen Etappen, man sieht, wie sie stärker wird, versucht richtig von falsch zu unterscheiden. 
Auch die anderen Charaktere sind gut ausgebaut. Sie stehen anfangs scheinbar auf festgelegten Seiten, nach und nach werden diese aber durcheinander gewürfelt. Jeder hat Stärken und Schwächen, Geheimnisse, von denen man nichts ahnt, und schafft es auf seine ganz eigene Art Sympathie zu gewinnen.


Der Schreibstil:
Die Autorin arbeitet viel mit ausgeschmücktem Metaphern und lebendigen Beschreibungen. Besonders Juliettes Gedanken sind unglaublich geschrieben. Gedanken, die sich die Protagonistin nicht erlaubt, sind durchgestrichen geschrieben, ein perfektes Stilmittel um ihre Zerrissenheit treffend zu verdeutlichen. Die Sätze sind oft abgehackt, und doch so voll mit Bildern, dass man nur noch tiefer in die Story gezogen wird. 

Teilweise ist die Sprache etwas altmodisch und überschwänglich geraten, aber das stört eigentlich nicht weiter, zumal es nicht oft vorkommt.



Fazit


Die Autorin arbeitet viel mit ausgeschmücktem Metaphern und lebendigen Beschreibungen. Besonders Juliettes Gedanken sind unglaublich geschrieben. Gedanken, die sich die Protagonistin nicht erlaubt, sind durchgestrichen geschrieben, ein perfektes Stilmittel um ihre Zerrissenheit treffend zu verdeutlichen. Die Sätze sind oft abgehackt, und doch so voll mit Bildern, dass man nur noch tiefer in die Story gezogen wird. Teilweise ist die Sprache etwas altmodisch und überschwänglich geraten, aber das stört eigentlich nicht weiter, zumal es nicht oft vorkommt.



Ich vergebe 4 von 5 Bücherwürmer.


Montag, 26. Dezember 2016

Riley – Das Mädchen im Licht [Rezension]

Die meisten Leute halten den Tod für das Ende.'' 






Autor: Alyson Noël
Preis: 12,99€
Seitenanzahl: 184
Verlag: Page Turner
ISBN-10: 344220383X
ISBN-13: 978-3442203833
Teil einer Reihe?: Ja, Band 1







Klappentext

Riley Bloom hat einen ganz neuen Lebensabschnitt vor sich – den Tod. Durch einen Autounfall wurde sie aus dem Leben gerissen und von ihrer Schwester Ever getrennt. Ein Abschied, der ihr so schwer fiel, dass sie noch eine Weile als Geist auf der Erde blieb. Aber da auch das schönste Geisterleben ein Ende haben muss, überquerte Riley schließlich die Brücke ins Jenseits. Nur kann sie dort leider auch keine Ruhe finden, denn vom großen Rat wird ihr eine besondere Aufgabe zugeteilt: Sie soll auf der Erde verlorene Seelen einfangen. Und ausgerechnet der langweiligste Junge, dem sie je begegnet ist, wird ihr dabei zur Seite stehen. Riley hat sich das irgendwie anders vorgestellt. Zum Glück hält der Tod noch so einiges für sie bereit...


Rezension

Die Story:
Der Klappentext nimmt den Großteil der Story bereits vorweg; ich würde ihn nur noch einmal wiederholen, wenn ich noch einmal auf den Inhalt eingehen würde.

Eigentlich ist das Leben nach dem Tod ein wirklich interessantes Thema, das viel Spielraum bietet. Die Autorin hat diesen auf ihre eigene interessante Weise genutzt; das ‚Hier’ erscheint aber trotzdem oft unausgebaut. Zumal sich der Großteil der Story auf der Erde abspielt, wo Riley versucht Seelen einzufangen. Es ist unklar, warum gerade sie für diese spezielle Aufgabe ausgewählt wurde, aber natürlich gelingen ihr schon beim ersten Versuch Dinge, die Millionen von Geistern vor ihr nicht geschafft haben. 
Zudem fehlen nennenswerte Höhepunkte der Story komplett. Es gibt keine Momente, wo dem Leser der Atem stockt und schockierende Wendungrn kann man auch nicht vorfinden. Die Story verläuft gradlinig und voraussehbar.


Die Charaktere:

Die zwölfjährige Protagonistin Riley ist eine unglaublich oberflächliche Figur. Sie ist auf banale Äußerlichkeiten fixiert und beleidigt munter ihre Mitmenschen, weil sie sich ihnen überlegen fühlt. Ihre witzigen Konter findet letztlich nur sie selbst witzig, auf andere wirken sie eher verletzend. Rileys unausgereiftes Verhalten hält, bis auf ein paar wenige Passagen, das ganze Buch über an und ging mir persönlich schon nach den ersten paar Seiten unglaublich auf die Nerven. 
Allgemein sind die Charaktere nicht ausgearbeitet, sie beschränken sich auf Äußerlichkeiten und nur wenige Charaktereigenschaften.


Der Schreibstil:
Der Roman ist aus Rileys persönlicher Sicht geschrieben. Oft spricht diese den Leser direkt an. Einige Passagen werden lebendig und detailliert beschrieben, andere nur schemenhaft skizziert. Die Sprache ist umgänglich und leicht zu lesen.




Fazit


In „Riley – Das Mädchen im Licht“ geht es um das Leben von Geistern. Die Autorin interpretiert hierbei ihre ganz eigene Version vom Leben nach dem Tod. Trotzdem fehlt es der Story an Höhepunkten, den Charakteren an Tiefgang und Sympathie. Riley, als oberflächliche Protagonistin, macht die lustige Reise teilweise zu einer Qual.



Ich vergebe 1 von 5 Bücherwürmer.


Samstag, 24. Dezember 2016

Achtung: Dies ist der zweite Teil der „Dark Love“-Trilogie und enthält daher Spoiler zu Band 1 („Dark Love – Dich darf ich nicht lieben“). 

Dark Love – Dich darf ich nicht finden [Rezension]

Und in der Sekunde, da sein lebhafter Blick mit meinem verschmilzt, geht mir nur eines durch den Sinn: Hoffnung.'' 






Autor: Estelle Maskame
Preis: 8,99€
Seitenanzahl: 442
Verlag: Heyne
ISBN-10: 3453270649
ISBN-13: 978-3453270640
Teil einer Reihe?: Ja, Band 2







Klappentext

Wahre Liebe kennt keine Regeln 

Vor genau dreihundertneunundfünfzig Tagen hat Eden ihn zuletzt gesehen – ihren Stiefbruder Tyler. Den Jungen, den sie heimlich liebt. Den sie aber eigentlich nicht lieben darf, weil ihre Familie strikt dagegen ist. Doch nun endlich werden sie einen herrlichen Sommer zusammen verbringen: in New York, der Stadt, die niemals schläft. Mit tausend Schmetterlingen im Bauch kommt Eden am Flughafen an, und als sie in Tylers smaragdgrüne Augen blickt, ist es auch schon um sie geschehen. Gemeinsam streifen sie durch den Big Apple, und es wird immer klarer, dass die beiden nicht voneinander loskommen. Werden sie ihren verbotenen Gefühlen widerstehen können?


Rezension

Die Story:
Nach fast einem Jahr sieht sie Tyler endlich wieder – und verbringt gleich sechs unvergessliche Wochen mit ihm. Eden kann ihr Glück kaum fassen, ihrer großen Liebe wieder nah zu sein. Doch den Sommer ohne Regeln in New York zu verbringen, hat auch ungeahnte Schattenseiten und bald schon fallen alle Folgen auf einmal über die Beiden her... 
Werden sie ihren Gefühlen nachgeben und wären diese wirklich stark genug, um den Konsequenzen stand zu halten? 

Schon in den ersten Seiten kommt das Urlaubsfeeling auf, das bereits den ersten Teil besonders werden ließ. Mit unglaublichen Schilderungen erlebt der Leser zusammen mit Eden und Tyler New York in voller Pracht. 
Dabei kommt die Liebesgeschichte natürlich keinesfalls zu kurz. Das Knistern in der Luft scheint sich teilweise in ein Feuerwerk zu verwandeln und doch geht nichts überstürzt voran. Wendungen, Cliffhänger und weitere Spannungselemente sorgen für reichlich Abwechslung neben den Wortgefechten von Tyler und Eden.


Die Charaktere:

Eden ist eine schwierige Protagonistin. Sie ist vielschichtig und glaubwürdig ausgebaut, allerdings oft nur schwer zu ertragen. Sie handelt sowohl egoistisch, als auch unüberlegt, achtet nicht auf die Folgen und ist schrecklich eifersüchtig – selbst ohne triftigen Grund. Trotzdem schließt man sie ins Herz; kann ihre Gedanken und Zwiespalte meistens nachvollziehen. 
Tyler und Eden ausgenommen, fehlt es den Charakteren an Vielschichtigkeit. Sie wirken in ihre Rolle gedrängt und lieb gewinnen kann man viele von ihnen auch nicht wirklich, weil sie einfach zu kurz kommen um sie überhaupt richtig kennenzulernen.


Der Schreibstil:
Alles, und gerade New York, ist sehr lebendig und detailliert beschrieben. Es macht Spaß zu lesen, weil man vom Reisefieber geradezu gepackt wird. Die Sprache ist fließend und einfach gehalten; sie schwankt oft zwischen einer jugendlicher oder einer förmlichen Variante. 

Edens Gedanken sind, wie auch im ersten Teil, ein fester Bestandteil der Story und nehmen auch einen großen Teil von ihr ein. Obwohl sie manchmal wiederholt werden, ausufern und überreagierend wirken, passen sie hinein, denn Eden selbst stellt oft genug unausgesprochene Fragen, äußert absurde Theorien oder Vermutungen und ist einfach sie selbst.



Fazit


„Dark Love – Dich darf ich nicht finden“ ist ein spannender Liebesroman, der die Leser in Reisefieber versetzt. Es macht Spaß, die Geschichte von Tyler und Eden weiterhin zu verfolgen, auch wenn letztere oft überreagiert und gelegentlich ein wenig nervt. Die Nebencharaktere sind im Allgemeinen wieder einmal ein wenig schwach ausgefallen und das Ende konnte mich leider gar nicht überzeugen. 
Trotzdem bleibt es eine wunderschöne Geschichte die überzeugend fortgesetzt wurde.



Ich vergebe 3 von 5 Bücherwürmer.


Donnerstag, 22. Dezember 2016

Vakuum [Rezension]

Wieso sind es gerade die Geschichten, die wir nie erzählen und am liebsten für immer in uns verschließen würden, die uns am stärksten beeinflussen?'' 






Autor: Antje Wagner
Preis: 14,99€
Seitenanzahl: 336
Verlag: bloomoon
ISBN-10: 3407744943
ISBN-13: 978-3407744944
Teil einer Reihe?: Nein







Klappentext

Tamara ist auf dem Weg nach Mannheim. Sie ist nur kurz weg genickt und als sie ihre Augen wieder öffnet, steht der Zug und die Passagiere sind weg. 
Kora findet sich beim Hofgang plötzlich allein im Gefängnis wieder. Keine Gefangene ist mehr da, die Tore sind verschlossen. 
Leons Freunde sind beim Campen auf einer Insel auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Als er 110 wählt, nimmt niemand ab. 
Tamara. Kora. Leon. Alissa. Hannes. Sie alle erleben am 17. August um 15.07 Uhr dieselbe Situation: Die Zeit bleibt stehen und plötzlich sind sämtliche Menschen verschwunden. 
In diesem beängstigenden Vakuum beginnt ein gefährlicher Nebel Jagd auf die fünf Jugendlichen zu machen...


Rezension

Die Story:
‚15.07 Uhr’, zeigt die Uhr an. Und sie läuft nicht mehr weiter, denn die Zeit ist stehen geblieben. Alle Menschen sind verschwunden, außer fünf Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch sie alle verbindet ein tragisches Schicksal, jedes auf seine eigene Art düster. Sie haben kein Ziel, keine Aufgabe; sie versuchen nur dem tödlichen Nebel zu entkommen. Doch wie groß ist die Chance, dass ihnen das auch gelingt? 

Was man sich an Spannung erhofft, wird leider nicht wirklich erfüllt. Fast die komplette erste Hälfte des Buches bezieht sich auf das Vorstellen und Aufeinandertreffen der Protagonisten, welche partout nicht akzeptieren wollen, dass die Zeit stehen geblieben ist. Zwar gibt es auch viele spannende Passagen, wie die brutalen Begegnungen mit dem Nebel, oder unverständliche Andeutungen auf die Vergangenheit der Protagonisten, die neugierig machen, aber trotzdem wirkt der erste Teil wie eine zu lang geratene Einleitung. 
Von der besagten Vergangenheit und der allgemeinen Auflösung um die stehen gebliebene Zeit und den Nebel hätte ich mir definitiv mehr erhofft. Die Grundidee dahinter ist zwar wunderschön und lässt den Leser die Story aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, jedoch wird das Ende in nur sehr wenigen Seiten geradezu herunter gerattert und lässt den Leser (zumindest mich) unbefriedigt und verwirrt zurück.


Die Charaktere:

Ich persönlich fand es schwer, mich auf die Protagonisten einzulassen, geschweige denn mich mit ihnen zu identifizieren. Fast alle wirkten unnahbar, unsympathisch und teilweise auch nervig. Sie sind zwar gut ausgearbeitet, jedoch wirken sie in ihrer eigenen Art zu übertrieben. Im Laufe des Buches lernt man sie besser kennen und gewöhnt sich auch an sie; ganz das Eis brechen konnten sie bei mir aber nicht.


Der Schreibstil:
Die Kapitel wechseln ohne eine richtige Reihenfolge zwischen den verschiedenen unpersönlichen Sichten der Protagonisten hin und her. Jeder nimmt die Situation anders wahr, empfindet dabei anders, handelt anders. Es ist interessant, den Blickwinkel immer wieder wechseln zu können. 

Die Sprache ist umgänglich und leicht zu lesen; zum größten Teil besteht sie aus Konversationen oder Gedanken.



Fazit


„Vakuum“ konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Die Story zog sich immer mal wieder ziemlich in die Länge, hatte dafür aber auch ihre spannenden und interessantem Momente, die Schwung in die Kapitel gebracht haben. Von Ende und Protagonisten bin ich gleichermaßen enttäuscht; die eigentliche Grundidee ist jedoch sehr schön und für mich ein gewaltiger Pluspunkt.



Ich vergebe 3 von 5 Bücherwürmer.


Dienstag, 20. Dezember 2016

Wilde Orchideen [Rezension]

Haben Sie je einen Menschen verloren, der Ihnen mehr bedeutete als Ihre eigene Seele?'' 






Autor: Jude Deveraux
Preis: /
Seitenanzahl: 447
Verlag: Weltbild
ISBN-10: 3898973972
ISBN-13: 978-3898973977
Teil einer Reihe?: Nein







Klappentext

Cole Creek, North Carolina, 1979: Eine junge Frau, schön, sanft und beliebt, wird gesteinigt. 
Die Täter: Brave Bürger des kleinen Ortes. 
Ihr Motiv: Eifersucht und Missgunst. 
Die Anklage: Angeblich hatte die junge Frau ein Verhältnis mit dem Teufel.
2001: Der Schriftsteller Ford Newcombe hört von der grausamen Geschichte und mietet sich in Cole Creek ein. Aber er stößt auf eine Mauer des Schweigens. Und seine junge Assistentin Jackie Maxwell merkt bald, dass sie eine rätselhafte Verbindung zu diesem Ort hat. Eine Verbindung, enger als ihr lieb ist.


Rezension

Die Story:
Ford Newcombe wittert eine gute Story für sein neues Buch, als seine Assistentin Jackie ihm von der Teufelsgeschichte erzählt. Er beginnt Nachforschungen anzustellen und begegnet Unfreundlichkeit und Angst. Aber warum? Mit geweckter Neugier ziehen Ford und Jackie schnell nach Cole Creek um der Sache genau auf den Grund zu gehen – und sind bald tief in eine Geschichte verwickelt, von der sie nie gedacht hätten, dass sie wahr wäre...

Dieser Roman ist nicht durchgehend spannend. Nicht auf jeder Seite wird ermittelt und ein actionreiches Ereignis gibt es auch nicht immer. Dafür ist er fesselnd. In einem Schreibstil voller Pessimismus, Sarkasmus und starken Emotionen, wird eine wundervolle Geschichte voller Grausamkeit und Verlust erzählt. Auch, wenn die Story gelegentlich vorauszusehend ist, gibt es oft genug scharfe Wendungen. Man wird in die Geschichte hineingesogen, nimmt jedes kleinste Detail auf und hat beim Lesen unglaublich viel Spaß. 
Spannung, Action, ein kleines bisschen Grusel, viele bewegende Momente und sogar Liebesgeschichten mit solcher Hingabe, dass sie unverzichtbar scheinen, finden neben den Nachforschungen einen Platz. Ein Buch, dass viele Genres abdeckt und dabei auf ganzer Linie siegt.


Die Charaktere:

Ausgearbeiteter könnten sie gar nicht sein. Es ist fast, als würden Ford und Jackie direkt vor dem Leser stehen und die Kapitel durchspielen, so realistisch und lebendig sind sie und alle anderen Charaktere geschrieben. Jeder mit seiner ganz eigenen Story, die eine mehr, die andere weniger erläutert und doch scheint es so, als würde man sie schon Ewigkeiten kennen.


Der Schreibstil:
Die Kapitel werden abwechselnd aus Fords und Jackies persönlicher Sicht geschrieben. Dabei wird das bereits Geschehene meistens noch einmal kurz wiederholt – nur eben aus der jeweils anderen Perspektive. Das ist unglaublich interessant, denn Ford und Jackie könnten unterschiedlicher gar nicht sein und nehmen in der gleichen Situation völlig andere Dinge war. So lernt man natürlich auch die Protagonisten besser kennen – Jackie sieht Ford beispielsweise anders als er sich selbst (wem man dann wirklich glaubt bleibt dem Leser überlassen). 

Der Schreibstil ist teilweise sehr dunkel; voller Pessimismus, schwarzem Humor und Sarkasmus, aber es passt zu den Charakteren und oft muss man trotzdem herrlich lachen. Generell ist der Roman unglaublich berührend. Es sind keine gefühlvollen Verschönerungen vorhanden, es ist einfach die trockene Realität zusammen mit den Empfindungen der Protagonisten, die den Leser mehr als einmal kräftig Schlucken lässt.



Fazit


Wer „Wilde Orchideen“ noch nicht gelesen hat, sollte es definitiv schnell tun, denn sonst verpasst er etwas ganz Großes. Eine spannende Geschichte voller Vergebung, Liebe, Hass und einer interessanten sowieso berührenden Mischung aus Realität und Paranormalität, die tiefer geht, als man vermuten würde.



Ich vergebe 5 von 5 Bücherwürmer.


Sonntag, 18. Dezember 2016

Gelöscht [Rezension]

Wer Kyla auch ist, es gibt noch eine andere Person, die sich in ihr versteckt. Und vor ihr fürchte ich mich am allermeisten.'' 






Autor: Tery Terry
Preis: 8,99€
Seitenanzahl: 429
Verlag: Fischer
ISBN-10: 3733500385
ISBN-13: 978-3733500382
Teil einer Reihe?: Ja, Teil 1







Klappentext

Kylas Gedächtnis wurde gelöscht, 
ihre Persönlichkeit ausradiert, 
ihre Erinnerungen sind für immer verloren, 
Kyla wurde geslated. 

Aber die Stimmen aus der Vergangenheit lassen die Sechzehnjährige nicht los – ist sie wirklich für den Bombenanschlag auf unschuldige Kinder verantwortlich? Zählte sie zu einer Gruppe gefährlicher Terroristen? Kyla wird immer wieder von Flashbacks aus ihrem früheren Leben eingeholt. Gemeinsam mit Ben, einem Slater, in den sie sich verliebt, begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit – doch wem kann sie überhaupt noch vertrauen?


Rezension

Die Story:
Kyla ist ein Experiment. Die Regierung versucht ‚fehl geratene’ Jugendliche wieder in die Gesellschaft zu integrieren, indem sie all ihre vorigen Erinnerungen verlieren. Ein geslateter Mensch ist ein neuer Mensch; zumindest soll das so sein. Doch bei Kyla ist das nicht so. Während sie die Welt zum zweiten Mal kennenlernt und dabei strengstens überwacht wird, holt ihr altes Ich sie langsam wieder ein. Was ist richtig, was ist falsch, wem kann sie vertrauen? Wer ist Freund, wer ist Feind und wer sagt, dass es dazwischen einen Unterschied gibt? 

Die Story ist packend. Von der ersten Seite an klebt man an den Kapiteln und hat kaum eine Chance wegzukommen. Zusammen mit Kyla versucht der Leser verzweifelt Intrigen zu erkennen und die Rollen von Gut und Böse zu vergeben, was so gut wie unmöglich ist. Jede kleinste Wendung (von denen man kaum eine auch nur erahnen kann) verwirft alle bisherigen Theorien. 
Allein schon die Grundidee des Slatens ist unglaublich interessant. Kyla muss alles noch einmal lernen und dieser Lernprozess ist durchgehend glaubwürdig geschrieben; langweilen tut man sich an keiner Stelle. 
Hinzu kommen Kylas Flashbacks, die weder sie, noch der Leser deuten kann. Fragen über Fragen; Kylas Frustration ist durchaus nachvollziehbar. 
Lediglich die Liebesgeschichte zwischen ihr und Ben hat mich ein wenig enttäuscht. Sie sind süß zusammen und halten sich gegenseitig, jedoch konnte ich die plötzlichen Gefühle zwischen ihnen nur schwer nachvollziehen; der Funken ist nicht ganz übergesprungen.


Die Charaktere:

Kyla ist als Hauptprotagonistin sehr sympathisch. Sie hat keine Ahnung, wer sie ist, versucht aber trotzdem sofort eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und lässt sich nur schwer davon abbringen. Sie verändert sich im Laufe des Buches mehrmals, bleibt im Kern jedoch stets die Alte. Generell kann man sie aus tausend verschiedenen Winkeln betrachten, denn sie ist unglaublich vielseitig.
Aber Kyla ist da nicht die einzige. Auch jeder andere Protagonist verbirgt eine Geschichte mit vielen Geheimnissen, die es herauszufinden gilt. Man weiß nie, wer auf welcher Seite steht und kann das auch nur sehr schwer einschätzen.


Der Schreibstil:
Teil eins rund um Kyla wurde aus deren persönlicher Sicht geschrieben. Passend, denn Kyla muss sich selbst finden und ihre Gedanken und Gefühle bei dieser Suche gehören einfach dazu. 

Der Roman ist leicht geschrieben und einfach zu lesen, vieles wird gut und tiefgreifend erklärt, damit der Leser sich deutlich vor Augen führen kann, in welcher Welt Kyla und alle eigentlich anderen leben müssen.



Fazit


„Gelöscht“ ist der mitreißende Auftakt einer Trilogie um die Findung seinerselbst. Jede Seite wirft Fragen auf, gründet Intrigen und wirft die Rollen der Protagonisten um. Die Story ist wie die Charaktere tiefgehend ausgearbeitet und es macht Spaß, sich immer tiefer in das Gespinnst aus Lügen und Geheimnissen zu begeben. 
Einzig und allein die Liebesgeschichte zwischen Ben und Kyla ist ein bisschen flach geraten und teilweise auch nicht deutlich nachzuvollziehen.



Ich vergebe 4 von 5 Bücherwürmer.


Freitag, 16. Dezember 2016

Neuzuwachs im November

Zwar ist das kein alter Post, sondern ein neuer, aber im November sind ein paar wundervolle Bücher bei mir eingezogen, die ich euch einfach nicht vorenthalten wollte!

Die ersten drei Bücher habe ich durch den Buchtempel der lieben Vanessa entdeckt. Sie haben mich gleich gepackt und ich kann gar nicht abwarten, sie zu lesen.

 






Seine große Liebe ist tot - aber nur in dieser Welt...

Der achtzehnjährige Camden Pike trauert um seine große Liebe Viv. Seit sie bei einem Autounfall ums Leben kam, für den er sich selbst die Schuld gibt, würde er alles dafür tun, Viv noch ein letztes Mal sehen zu können. Immer wieder besucht er die Unfallstelle und kann zuerst gar nicht glauben, was er dort eines Tages sieht: Ein Mädchen erscheint wie aus dem Nichts, und sie zeigt ihm den Weg in eine parallele Welt - eine Welt, in der Liv noch lebt...
  

 







Was würdest du tun, wenn dir das Leben eine zweite Chance gäbe?

Stell dir vor, du erwachst in einer perfekten Version deines Lebens. 
Greifst du zu und lebst diesen Traum bedingungslos weiter? 
Oder fragst du dich, wann deine Welt aus deinem Gleichgewicht geriet und was mit deinem alten Leben geschehen ist?
 

 

 




Das Haus mit den Apfelrosenhecken steckt voller Erinnerungen: Hier haben Sanne, Fritzi, Mona und Kirsten zu Studienzeiten in einer WG gelebt. 

15 Jahre später treffen sich die Freundinnen wieder vor dem Haus an der Kieler Förde. Um es zu entrümpeln - denn es steht leer, seit Isa, die Fünfte im Bunde, bei einem Autounfall starb. Sofort ist die alte Vertrautheit wieder da: Tagsüber wird ausgeräumt, abends bei Rotwein über das Leben geredet. Doch jede der Frauen hat Geheimnisse, die sie lieber nicht erzählt. Als an einem kalten Dezembertag die Heizung ausfällt und sich die Freundinnen um den warmen Ofen versammeln, kommt es zum Eklat. Und nichts ist mehr, wie es einmal war.
 

 




Kai Meyer gehört definitiv zu meinen Lieblingsautoren und ich hatte tatsächlich ganz vergessen, dass dieses Buch erst vor kurzem neu verlegt wurde. Als ich es dann zufällig gesehen habe, ist es gleich mit nach Hause gekommen.

Eines Tages tauchen sie aus dem Nichts auf - die Geister der Toten. Und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in der einzigen Wüste Europas, warten Rain und ihre Schwester Emma auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger auf einem Motorrad, ist hierhergekommen, um seine große Liebe Flavie noch einmal zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln...
 
 

 




Dieses Buch hat etwas an sich, das mich einfach nicht mehr losgelassen hat. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Liebe ist langmütig. 
Liebe ist geduldig. 
Aber Liebe ist nicht blind... 

...und deswegen kann Evan nicht ewig zusehen, wie Emma leidet. Genau das aber macht ihn so gefährlich - wenn er die Striemen auf ihrem Rücken entdeckt und die Brandwunden auf ihren Armen. Wenn er herausfindet, dass sie brutal misshandelt wird, wird er sie befreien wollen aus dieser Hölle auf Erden. 

Und weil Emma das spürt, stößt sie Evan von sich. Den Menschen, dessen Liebe sie heilen könnte. Den Menschen, den sie am meisten begehrt. Weil diese Liebe sie das Leben kosten kann.