Samstag, 29. Oktober 2016

Ein ganzes halbes Jahr [Rezension]

Seine Finger drückten meine. Eine hauchzarte Bewegung, aber sie war da."




Autor: Jojo Moyes
Preis: 9,99€
Seitenanzahl: 520
Verlag: rrwohlt
ISBN-10: 349926620
ISBN-13: 978-3499266720
Teil einer Reihe?: Nein








            Klappentext          


Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich gar nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird - und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.

Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.





Rezension

Die Story:
Der Klappentext beschreibt, trotz seiner Schönheit, bei weiten nicht die Ausmaße dieser ganz besonderen Liebesgeschichte.
Will ist durch einen schlimmen Autounfall ein C5/C6-Tetraplegiker geworden, was bedeutet, dass er vom Hals abwärts vollkommen gelähmt ist. Durch das riesige Ausmaß seiner Verletzung verliert er seine Eigenständigkeit und muss rund um die Uhr von Pflegepersonal betreut werden. Das ist etwas, was er aus tiefsten Herzen verabscheut. Er vergrault all seine Pfleger mit seiner unausstehlichen Art.
Doch dann kommt Lou. Sie hat gerade ihren Job in dem Café verloren, in dem sie schon so lange gearbeitet hat und braucht dringend Geld um ihre gesamte Familie zu versorgen, da sie zusammen in einem der ärmeren Viertel leben. Der Job als Pflegekraft ist gut bezahlt und Lou sieht eine Chance.
Sie schließt mit Wills Mutter einen Arbeitsvertrag für genau ein halbes Jahr ab. Und dieses halbe Jahr hat eine unglaubliche Bedeutung für Will und seine Familie, in die Lou fast zu spät eingeweiht wird...

Die Charaktere:
Louisa Clark ist eine junge Frau mit unglaublichen Lebensmut und so viel Energie, dass man ständig über sie lächeln muss. Sie lebt seit ihrer Kindheit in der selben Kleinstadt in der sie auch aufgewachsen ist und fühlt sich dort auch pudelwohl.
Will verändert sie und diese Veränderung ist klar zu sehen. Lou wird erwachsener, durch die Verantwortung die sie jetzt mit sich trägt, verliert aber nie ihre Lebensfreude. Die hüpft geradezu durch die Welt und durch Will lernt sie schließlich auch, dass diese ihr viel mehr zu bieten hat als ihre Heimatstadt. Sie lernt das zu sagen, was sie stört und sich nicht mehr zu verkriechen. Und sie lernt das Gefühl von Liebe kennen; die richtige wahre Liebe mit all ihren Schattenseiten.

Will Traynor ist mittleren Alters, besitzt ein ziemliches Vermögen und ist zunächst alles andere als erfreut, dass Lou seine neue Pflegekraft wird. Sie versucht immer wieder an ihn ranzukommen, schließlich ist es ja ihr Job, doch er verschließt sich immer wieder - zumindest in der ersten Zeit. Doch je mehr Zeit Louisa im Haus der Traynors verbringt, desto mehr lernt Will sie kennen und lieben. Er öffnet sich und lässt sich von Lou vieles zeigen, was er nicht verloren hat. Sie zeigt ihm, dass er Möglichkeiten hat und dass sein Leben gar nicht so schlecht sein muss. Mit der Zeit wird aus dem unausstehlichen Mann ein witzelnder, sarkastischer Will - und dieser verzaubert sowohl Lou, als auch die Leser im Handumdrehen.

Im Allgemeinen haben alle Protagonisten unglaublich viel Tiefe. Sie sind stark ausgeprägt, haben verschiedene Eigenschaften, die sie manchmal gerne zeigen und manchmal auch nicht. Man kann ihre Handlungen nicht immer voraussehen, manchmal ist man ganz überrascht von der plötzlichen Wendeng. Zusätzlich kann man sich in alle Figuren gut reinversetzen, die meisten ihrer Handlungen sind begründet und nachvollziehbar.
Man denkt nicht, dass sie nur Figuren aus einem Buch sind, sondern hat das Gefühl, sie könnten irgendwo auf der Welt wirklich existieren, da sie so glaubwürdig wirken.

Der Schreibstil:
Das gesamte Buch ist in der ,Ich-Persepektive' aus der Sicht von Lou geschrieben. Einzig und allein der Prolog wird aus Wills Sicht erzählt.
Es geht nicht einfach nur um die Geschichte; es wird viel Mimik und Gestik beschrieben, was sie Charaktere lebendig macht. Man lernt die Stadt kennen, indem oft von der Natur und den Gebäuden erzählt wird und es gibt einige kleine Rückblenden, die die Handlungen der Charaktere zusätzlich unterstützen und ihnen einen Grund geben.
Die Sprache ist je nach Gelegenheit höflich oder direkt, jedoch immer passend.
Alles wirkt stimmig und aufeinander aufgebaut.





Fazit

''Ein ganzes halbes Jahr'' verzaubert die Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Es gibt nicht einen Moment, wo Langeweile aufkommen kann oder die Konversationen zu lang werden. Kapitel für Kapitel fliegt man nur so durch das Buch - vielleicht mit ein paar Pausen, um sich die Tränen wegzuwischen. Dieses Buch hat viel zu bieten und es ist garantiert kein Fehler es zu lesen!


Ich vergebe 5 von 5 Bücherwürmer.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen