Mittwoch, 28. Dezember 2016

Ich fürchte mich nicht [Rezension]

Der Mond versteht, was es heißt, Mensch zu sein. Unsicher. Allein. Gezeichnet von Kratern der Unvollkommenheit.'' 






Autor: Tahereh Mafi
Preis: 9,99€
Seitenanzahl: 316
Verlag: Goldmann
ISBN-10: 3442478499
ISBN-13: 978-3442478491
Teil einer Reihe?: Ja, Band 1







Klappentext

Ihr Leben lang war Juliette allein, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, ihre Kräfte sind unmenschlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Juliette weigert sich, beschließt zu kämpfen. Gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht.


Rezension

Die Story:
Fast ein ganzes Jahr ist Juliette schon ganz allein in der dunklen Zelle eingesperrt. Doch plötzlich bekommt sie einen neuen Zellengenossen – Adam. Er redet mit ihr und wenn er sie ansieht, entdeckt sie kein Abscheu in seinen Augen. Bald schon darf Juliette die Zelle verlassen um den Machthabern als Folterwaffe zu dienen. Doch sie möchte keine Menschen mehr verletzen und beginnt zu kämpfen – zusammen mit Adam, der ihre Gefühle weckt. Doch hat ihre Liebe eine Chance, wenn sie ihn nicht berühren kann? 

Obwohl die Story fesselnd ist und schnell süchtig macht, gibt es einige negative Punkte. So wird die eigentliche Dystopie oft von der zentralen Liebesgeschichte überlagert, was schade ist, da man gerne mehr über die zerstörte Welt erfahren würde. Zwar wird es für einige Leser teilweise vielleicht kitschig, jedoch ist hier endlich mal eine Liebesgeschichte eingebaut, die nicht auf unnachvollziehbarer Hingabe beruht, sondern teilen sich die Protagonisten hier eine gemeinsame Vorgeschichte – es gibt einen Grund für die Gefühle. 
Zudem setzt die Autorin oft unnötige Cliffhanger, indem sie spannende Szenen in mehrere Kapitel aufspaltet. Teilweise mag es ja spannender wirken, aber meistens geht eher ein wenig davon verloren.


Die Charaktere:

Juliette ist eine einzigartige Protagonistin. Die vielen Jahre in Einsamkeit und der ständige Hass auf sie, haben sie gebrochen, das spürt man deutlich. Sie versucht ihre Gedanken durchgängig unter Kontrolle zu halten, ist sich sicher, dass sie das Monster ist, für das alle sie halten. Sie empfindet Emotionen tausendmal stärker – Angst wird bei ihr zu unglaublicher Panik, Zuneigung schnell zu unermesslicher Sehnsucht und Begierde. Wenn man sich darauf eingestellt hat, kann man ihre Zerrissenheit jedoch gut nachvollziehen, nichts wirkt übertrieben. Besonders ihre Entwicklung im Laufe des Buches ist wahnsinnig. Trotzdem wirkt sie nachvollziehbar und passiert in kleinen Etappen, man sieht, wie sie stärker wird, versucht richtig von falsch zu unterscheiden. 
Auch die anderen Charaktere sind gut ausgebaut. Sie stehen anfangs scheinbar auf festgelegten Seiten, nach und nach werden diese aber durcheinander gewürfelt. Jeder hat Stärken und Schwächen, Geheimnisse, von denen man nichts ahnt, und schafft es auf seine ganz eigene Art Sympathie zu gewinnen.


Der Schreibstil:
Die Autorin arbeitet viel mit ausgeschmücktem Metaphern und lebendigen Beschreibungen. Besonders Juliettes Gedanken sind unglaublich geschrieben. Gedanken, die sich die Protagonistin nicht erlaubt, sind durchgestrichen geschrieben, ein perfektes Stilmittel um ihre Zerrissenheit treffend zu verdeutlichen. Die Sätze sind oft abgehackt, und doch so voll mit Bildern, dass man nur noch tiefer in die Story gezogen wird. 

Teilweise ist die Sprache etwas altmodisch und überschwänglich geraten, aber das stört eigentlich nicht weiter, zumal es nicht oft vorkommt.



Fazit


Die Autorin arbeitet viel mit ausgeschmücktem Metaphern und lebendigen Beschreibungen. Besonders Juliettes Gedanken sind unglaublich geschrieben. Gedanken, die sich die Protagonistin nicht erlaubt, sind durchgestrichen geschrieben, ein perfektes Stilmittel um ihre Zerrissenheit treffend zu verdeutlichen. Die Sätze sind oft abgehackt, und doch so voll mit Bildern, dass man nur noch tiefer in die Story gezogen wird. Teilweise ist die Sprache etwas altmodisch und überschwänglich geraten, aber das stört eigentlich nicht weiter, zumal es nicht oft vorkommt.



Ich vergebe 4 von 5 Bücherwürmer.


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