Dienstag, 6. Dezember 2016

Panic – Wer Angst hat, ist raus [Rezension]
Und zum ersten Mal während des gesamten Spiel verspürte er sie: Panik, die sich in seiner Brust ausbreitete, ihm bis in die Kehle kroch.'' 






Autor: Lauren Oliver
Preis: 17,99€
Seitenanzahl: 365
Verlag: Carlsen
ISBN-10: 3551583293
ISBN-13: 978-3551583291
Teil einer Reihe?: Nein







Klappentext

Panic begann wie so viele andere Dinge in Carp, einer armen Stadt mit zwölftausend Einwohnern mitten im Nichts: weil Sommer war und es nichts Besseres zu tun gab. 

Heather hatte nie vor, an dem verbotenen Spiel für Schulabgänger teilzunehmen. Denn der Gewinn ist zwar hoch, aber der Einsatz auch, und sie ist weder furchtlos noch eine Kämpferin. Doch schnell wird ihr klar, dass es nur den richtigen Grund braucht, um dabei sein zu wollen. Und dass Mut auch eine Frage von Notwendigkeit ist. 

Dodge war sich immer sicher, dass er bei Panic mitmachen würde. Er hat keine Angst, denn es gibt ein Geheimnis, das ihn durchs Spiel pushen wird. Aber dann stellt er fest, dass auch andere Geheimnisse haben. Und um zu gewinnen, muss man seine Gegner kennen. 

Das Spiel beginnt. Und nur eins steht fest: Panic wird alles – und jeden – verändern.


Rezension

Die Story:
Mittlerweile ist es für die meisten Schulabgänger eine Art Ritual den Sommer über an Panic teilzunehmen. Der Gewinn ist ein riesiger Batzen Geld – meist die einzige Chance aus der Kleinstadt rauszukommen. Die Teilnehmer werden mit ihren Ängsten konfrontiert um weiterzukommen. Doch dieses Jahr ist es anders. Die Motive sind Rache; die Aufgaben tödlich und die Spieler werden unerbittlich an ihre Grenzen getrieben. Panic artet aus. Doch die Spieler gehen weit um zu gewinnen; notfalls auch über Leichen. 

Anfangs ist Panic nur ein Spiel, doch die Beweggründe ändern sich und das Spiel auch. Man kämpft mit den Charakteren um den Gewinn und lernt dabei, wie weit Menschen wirklich für einen Sieg gehen würden. In diesem Sinn ist das Buch sehr glaubhaft geschrieben und wenn Fragen aufkommen, können sie plausibel beantwortet werden. Zudem gehört zu der eigentlichen Story um die Aufgaben auch noch Liebe, Freundschaft, Betrug und Verrat. Meist ist es sehr verworren, doch an einigen wichtigen Stellen, erkennt man die Auflösung schon viel zu schnell, was die Spannung nimmt. Spannend ist es allgemein auch nicht durchgehend, denn zwischen den Aufgaben, die teilweise etwas kurz geraten, passiert viel nicht allzu wichtiges, was die Story zwar breitflächig macht, aber auch verlangsamt.


Die Charaktere:
Die zwei Hauptprotagonisten sind Dogde und Heather. Über sie lernt man am meisten; man versteht sie, auch wenn der Funke von Charakter zu Leser nicht immer sofort überspringt. Obwohl jeder Spieler für sich kämpft, schließen sich Bündnisse oder neue Feindschaften; es ist interessant diese Entwicklung zu verfolgen. 

Aber nicht nur die Beziehungen der Charaktere verändern sich, sondern auch die Charaktere selbst. Immerhin werden sie an ihre Grenzen getrieben; ihren schlimmsten Ängsten ausgesetzt – eine Veränderung des Wesens ist hier passend. Lauren Oliver inszeniert diese Veränderung sehr gut – auch, wenn etwas in den Charakteren verändert wird, bemerkt man es manchmal erst später. Wer wächst oder an Panic zu Grunde geht, bleibt bis zum Schluss (meinstens) nicht vorhersehbar.


Der Schreibstil:
„Panic“ wird aus der unpersönlichen Sicht erzählt. Im Rahmen dieser Erzählweise stehen abwechselnd Heather oder Dodge; über wen man gerade etwas erfährt steht immer über den Kapiteln. Lauren Oliver hat diese Sicht passend gewählt, denn so werden sowohl Gefühle, als auch die Empfindungen der Nebencharakteren gleichzeitig deutlich. Man bemerkt mehr, als der jeweilige Charakter im Zentrum, ist ihnen manchmal sogar einen Schritt voraus und kann neue Vermutungen aufstellen.



Fazit

„Panic“ ist ein Roman, der den Lesern begreiflich macht, wie weit Menschen gehen um das zu bekommen, was sie unbedingt wollen. Die Story ist mitreißend und interessant, teilweise erahnt man vieles aber schon lange im Vorfeld und sie würde auch nicht vollkommen ausgenutzt, denn die ‚Panik’, die bei dem Spiel aufkommen soll, tut es manchmal nicht.


Ich vergebe 3 von 5 Bücherwürmer.

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