Donnerstag, 22. Dezember 2016

Vakuum [Rezension]

Wieso sind es gerade die Geschichten, die wir nie erzählen und am liebsten für immer in uns verschließen würden, die uns am stärksten beeinflussen?'' 






Autor: Antje Wagner
Preis: 14,99€
Seitenanzahl: 336
Verlag: bloomoon
ISBN-10: 3407744943
ISBN-13: 978-3407744944
Teil einer Reihe?: Nein







Klappentext

Tamara ist auf dem Weg nach Mannheim. Sie ist nur kurz weg genickt und als sie ihre Augen wieder öffnet, steht der Zug und die Passagiere sind weg. 
Kora findet sich beim Hofgang plötzlich allein im Gefängnis wieder. Keine Gefangene ist mehr da, die Tore sind verschlossen. 
Leons Freunde sind beim Campen auf einer Insel auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Als er 110 wählt, nimmt niemand ab. 
Tamara. Kora. Leon. Alissa. Hannes. Sie alle erleben am 17. August um 15.07 Uhr dieselbe Situation: Die Zeit bleibt stehen und plötzlich sind sämtliche Menschen verschwunden. 
In diesem beängstigenden Vakuum beginnt ein gefährlicher Nebel Jagd auf die fünf Jugendlichen zu machen...


Rezension

Die Story:
‚15.07 Uhr’, zeigt die Uhr an. Und sie läuft nicht mehr weiter, denn die Zeit ist stehen geblieben. Alle Menschen sind verschwunden, außer fünf Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch sie alle verbindet ein tragisches Schicksal, jedes auf seine eigene Art düster. Sie haben kein Ziel, keine Aufgabe; sie versuchen nur dem tödlichen Nebel zu entkommen. Doch wie groß ist die Chance, dass ihnen das auch gelingt? 

Was man sich an Spannung erhofft, wird leider nicht wirklich erfüllt. Fast die komplette erste Hälfte des Buches bezieht sich auf das Vorstellen und Aufeinandertreffen der Protagonisten, welche partout nicht akzeptieren wollen, dass die Zeit stehen geblieben ist. Zwar gibt es auch viele spannende Passagen, wie die brutalen Begegnungen mit dem Nebel, oder unverständliche Andeutungen auf die Vergangenheit der Protagonisten, die neugierig machen, aber trotzdem wirkt der erste Teil wie eine zu lang geratene Einleitung. 
Von der besagten Vergangenheit und der allgemeinen Auflösung um die stehen gebliebene Zeit und den Nebel hätte ich mir definitiv mehr erhofft. Die Grundidee dahinter ist zwar wunderschön und lässt den Leser die Story aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, jedoch wird das Ende in nur sehr wenigen Seiten geradezu herunter gerattert und lässt den Leser (zumindest mich) unbefriedigt und verwirrt zurück.


Die Charaktere:

Ich persönlich fand es schwer, mich auf die Protagonisten einzulassen, geschweige denn mich mit ihnen zu identifizieren. Fast alle wirkten unnahbar, unsympathisch und teilweise auch nervig. Sie sind zwar gut ausgearbeitet, jedoch wirken sie in ihrer eigenen Art zu übertrieben. Im Laufe des Buches lernt man sie besser kennen und gewöhnt sich auch an sie; ganz das Eis brechen konnten sie bei mir aber nicht.


Der Schreibstil:
Die Kapitel wechseln ohne eine richtige Reihenfolge zwischen den verschiedenen unpersönlichen Sichten der Protagonisten hin und her. Jeder nimmt die Situation anders wahr, empfindet dabei anders, handelt anders. Es ist interessant, den Blickwinkel immer wieder wechseln zu können. 

Die Sprache ist umgänglich und leicht zu lesen; zum größten Teil besteht sie aus Konversationen oder Gedanken.



Fazit


„Vakuum“ konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Die Story zog sich immer mal wieder ziemlich in die Länge, hatte dafür aber auch ihre spannenden und interessantem Momente, die Schwung in die Kapitel gebracht haben. Von Ende und Protagonisten bin ich gleichermaßen enttäuscht; die eigentliche Grundidee ist jedoch sehr schön und für mich ein gewaltiger Pluspunkt.



Ich vergebe 3 von 5 Bücherwürmer.


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