Sonntag, 29. Januar 2017

Sherlock - Staffel 4 [Rezension]

Bildquelle: *klick*
 

Sherlock - Staffel 4

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2017

Episoden: 3


FSK: 12

Ab wann ist die menschliche Intelligenz überschritten; wo ist die Grenze zwischen ihr und dem absoluten Wahnsinn? 
In drei Fällen, die verworrener nicht sein könnten, stehen diese Fragen ständig im Hintergrund. Die Frage, ob Moriarty noch lebt und wiederkehren wird,steht dort ebenfalls; immerhin hat er eine unübersehbare Nachricht hinterlassen. Klar ist, dass jemand im Hintergrund die Fäden zieht und jedes kleinste Detaill genaustens plant. Und Sherlock und John sind in größerer Gefahl, als sie denken...




Sherlock ist zurück in London und während er wegen Moriarty’s Nachricht eigentlich in Alarmbereitschaft sein sollte, löst er in „The Six Thatchers“ lieber in altbekannter Manier Fälle, während John und Mary sich darauf vorbereiten Eltern zu werden. 
Ich habe mich gefreut, dass Sherlock sich mal wieder einem richtigen Fall gewidmet hat, da diese in der vorigen Staffel ja etwas kurz gekommen sind. Intelligent, verworren und voller überraschender Wendungen ist dieser Fall, und Mary scheint tief darin verwoben zu sein, was ihn noch interessanter und spannender macht. Teilweise ist das Erzähltempo aber zu rasant, es passiert zu viel Unvorhergesehenes auf einmal, die Handlungen wirken nicht durchdacht, sondern improvisiert. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse noch einmal richtig und kommen dann in einem dramatischen Ende zum Stehen, das zu Tränen rührt und mich vollkommen sprachlos zurückgelassen hat. 

In der zweiten Folge „The lying detective“ verliert sich Sherlock in seiner Drogensucht, während er versucht sein Versprechen, John Watson zu retten, zu halten, und nebenbei noch gegen einen psychotischen Serienkiller ermittelt. 
Ich bin sehr zwiegespalten, was diese Folge angeht, denn einerseits war sie unglaublich genial und setzt sich auf eine unglaublich interessante Weise mit der menschlichen Psyche auseinander, andererseits war sie auch vollkommen verwirrend, sprunghaft und bizarr. 
Die Beziehung zwischen Sherlock und John hat einen ordentlichen Knacks erlitten, wenn sie im selben Raum sind spürt man die Kälte sogar durch den Bildschirm. Eine nachvollziehbare Entwicklung, auch wenn sie mir das Herz gebrochen hat. 
Durch Sherlocks Drogenkonsum wird sehr viel mit Effekten gearbeitet, ab einem bestimmten Punkt war es dann aber einfach nur noch verwirrend. Sherlock halluziniert, teleportiert sich gedanklich durch London und verliert auch sonst eigentlich vollkommen den Verstand, wie es scheint. Seine Gehirnzellen sind zwar total zugedröhnt, mindern seine Genialität dann scheinbar aber doch nicht. Das Ende der Folge hat mich aber wieder milde gestimmt.

Die dritte Folge „The final problem“ hat das gesamte Sherlock-Fandom bereits in zwei Hälften gespalten. Für die einem ist es ein grandioses Meisterwerk, für die anderen ein unglaubwürdiges und aufgesetztes Finale. 
Mich persönlich konnte die Folge total in den Bann ziehen. Sherlock, John und Mycroft sind in den Fängen eines unglaublichen Bösewichts – sie ist hochintelligent, instabil, manipulativ und unberechenbar – die ganze Folge ein psychotisches Spiel, von der Frage „Wie weit würdest du gehen?“ angetrieben. Die drei werden Teil eines perfiden Experiments, das einfach nur atemberaubend ist und den Zuschauer nur staunen lässt, während Sherlock unter fast schon unmöglichen Bedingungen gezwungen wird, seinen allerersten Fall aufzuklären.
»Emotional context, it destroys you, every time
Ich war teilweise ein wenig überfordert mit der Handlung, weil es gerade zum Ende hin wieder zu schnell ging und mein Gehirn noch zu geschockt war, um alles richtig verarbeiten zu können. Allerdings bin ich ja auch kein hochfunktioneller Soziopath, denn ich diesem Fall hätte ich bestimmt kein Problem gehabt mitzukommen :D
Die Folge ist ein psychologisches Meisterwerk und der Ausgang so emotional, dass er zu Gänsehaut und Tränen rührt.

Die vierte Staffel legt ihren Augenmerk auf die Psychologie des Menschen, hält dabei aber ein rasantes Tempo an, wodurch es teilweise ein wenig verwirrend und unverständlich wird. Empathie und Unberechenbarkeit sind Wörter, die in dieser Staffel definitiv gleich in Caps geschrieben werden können. Die neu eingeschlagene Richtung dieser Staffel mag einigen Zuschauern vielleicht nicht gefallen, mir konnte sie durchgehend mit Gänsehaut bereiten  und vollkommen überzeugen.

5 von 5 möglichen Herzen

2 Kommentare:

  1. Ich fand die neue Staffel auch...anders. Anders, aber nicht schlechter als die vorhergegangenen Staffeln. Interessant fand ich die familiengeschichte, die an einegen Stellen allerdigs auch ein wenig wirr wirkte.
    Aber ich war auch wieder hellauf begeistert und habe das neue Abentteuer genossen.
    Liebe Grüße

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    1. Da ging es mir wirklich genauso :) Die Familiengeschichte war nun mal wirklich unglaublich interessant und spannend, aber stellenweise hat sie sich wirklich sehr überschlagen.
      Ich hoffe nun, dass uns in den nächsten Jahren auch eine fünfte Staffel erwarten wird, in der wir mit John und Sherlock wieder ganz neue Abenteuer bestreiten dürfen :D

      Liebe Grüße

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