Freitag, 24. März 2017

Pandora – Wovon träumst du? [Rezension]

Der Sandmann war nicht aus Vergnügen grausam, sondern aus Notwendigkeit.'' 


Autor: Eva Siegmund | Preis: 12,99€ | Seitenanzahl: 493 | Verlag: cbt | ISBN-10: 3570310590 | ISBN-13: 978-3570310595 | Teil einer Reihe?: Nein | Möchte ich haben!


Sophie lebt in einer Welt, in der alle durch einen Chip im Kopf unbeschwert online gehen können. Als sie erfährt, dass sie adoptiert ist und eine Zwillingsschwester hat, erkunden die Mädchen damit ihre Vergangenheit – und stoßen schon bald auf seltsame Geheimnisse. Ihre Recherchen bringen dem Sandmann auf ihre Spur. Er will die Menschheit mithilfe eines perfekt getarnten Überwachungssystem beherrschen, und nur die Zwillinge können ihn und seine allmächtige NeuroLink Solutions Inc. zu Fall bringen. Doch das bringt sie in große Gefahr…

Mich konnte bereits der Klappentext begeistern, da mich die Idee der Chips im Kopf und der des perfekten Überwachungssystems des Sandmanns sofort neugierig gemacht haben. Beim Lesen habe ich allerdings schnell merken müssen, dass sich meine aufgebauten Erwartungen nicht erfüllen würden. 
Vorab: Der Klappentext nimmt meiner Meinung nach viel zu viel der Handlung vorweg, sodass man als Leser schon von Anfang an über Informationen verfügt, die erst sehr viel später auftauchen und zu diesem Zeitpunkt dementsprechend auch nicht mehr den gewünschten Effekt der Überraschung oder des Erstaunens verursachen. 
Die eigentlich verheißungsvolle Story nimmt von Beginn an nur sehr langsam Fahrt auf und auch später gibt es immer wieder Passagen, die sich mehr mit unnötigen Gefühlsdramen und weiteren Nebensächlichkeiten beschäftigen, als irgendwie zu der Hauptstory um den Sandmann beizutragen. Von diesem wurde ich leider auch etwas enttäuscht, denn zum einen hatte er, meiner Meinung nach, zu wenige Auftritte, zum anderen hatte ich mir ein bösartiges, gerissenes und auch ein wenig psychopathisches Genie erhofft, als was er sich dann doch nicht entpuppte. Auch die Story um ihn herum ist zwar interessant, leider aber nichts außergewöhnliches. 
Des Weiteren ist die Handlung sehr leicht vorauszuschauen, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass der Klappentext viel vorweg genommen hat. Trotzdem könnte jeder mit ein bisschen Fantasie leicht erkennen, was noch passieren würde, weshalb bei mir auch nie wirkliche Spannung aufkam, was mich nicht davon abgehalten hat weiter zu lesen, denn ich habe mir immer noch die eine große Wendung erhofft, welche leider nicht mehr kam. 
Einen großen Pluspunkt bekommen aber die verschiedenen Spielplätze der Handlung. Das Berlin der Zukunft wird stets sehr detailliert wiedergegeben, sodass man die Kulissen direkt vor dem inneren Auge sehen kann, was mir sehr gefallen hat. 
Da Sophie und Liz ihr gesamtes bisheriges Leben voneinander getrennt verbracht haben, sind sie auch vom Charakter her vollkommen verschieden. Ich konnte mich mit beiden nicht hundertprozentig anfreunden oder identifizieren, obwohl sie sich im Laufe der Handlung definitiv weiterentwickelt haben und auch ihre pubertären Ausbrüche einigermaßen in den Griff bekommen haben. Trotzdem waren beide ein einziges Klischee – das Mauerblümchen und die Beliebte – und ich musste ein paar mal zu oft tief durchatmen, bevor ich weiterlesen konnte. 
Dass zusätzlich noch Liebesgeschichten eingebaut werden, hatte ich eigentlich gar nicht erwartet. Da sie mittlerweile in fast jedes Buch hineingehören weiß ich nicht, ob sie mich wirklich stark gestört haben; unrealistisch und ein wenig unnötig fand ich sie stellenweise aber schon.

 
Obwohl meine Vorfreude so groß war, wurde ich bin „Pandora“ ziemlich enttäuscht. Ein Buch mit viel verschenktem Potenzial und eindeutig zu viel Klischee.


Ich vergebe 2 von 5 Bücherwürmer.

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